Prachtlibellen

sind eine Erfolgsgeschichte. Ja, auch das gibt es. In den 1980er Jahren waren Prachtlibellen extrem selten in Norddeutschland. Es gibt bei uns zwei Arten die Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) und die Blauflügel-Prachtlibelle (C. virgo). Letztere hat nicht nur schwarze Bänder auf den Flügeln, sondern diese sind fast ganz irrisierend schwarz/blau. Die Fotos zeigen übrigens beide Arten, manchmal auch zusammen auf einem Bild. Man sagt der Blauflügel-Prachtlibelle höhere Ansprüche an Sauerstoffgehalt und Struktur ihrer Lebensräume nach - natürlich vor allem den Larven, die ja bekanntlich im Wasser leben. Beide Arten besiedeln Bäche und Flüsse, also sind Arten der Fließgewässer. In den letzten Jahren findet man diese beiden Arten, eben auch die seltene "virgo" wieder häufiger und die Art scheint sich mächtig ausgebreitet zu haben. Als ich anfing war die Art dagegen nirgends zu finden. Die Bäche sind offensichtlich sauberer geworden. Diese erfreuliche Entwicklung zeigt sich auch bei der Gruppe der Flussjungfern, zu denen eine Reihe teils spektakulär aussehender Arten gehört. Muss ich erst neu vor die Linse kriegen...Sie waren fast ganz weg und sind nun wieder dabei, verlorenes Terrain zurückzuerobern. Nach den Aussagen des neuen niedersächsischen Atlas der Libellen (BAUMANN et al. 2021) sind jedoch eine Reihe von Verbreitungslücken nicht durch natürliche Faktoren zu erklären. Auch bei diesen Arten setzt die industrielle Nutzung ganzer Landschaften immer noch die Grenzen der Verbreitung, nicht das natürliche Potential.  Aber die zweifellos stattfindende Wiederbesiedlung einiger Gewässersysteme zeigt: Es geht! Wir müssen es nur zulassen und ordentlich helfen.